Trost in Christo

1818.


Ich bin des Lebens müde,
Der eitlen Eitelkeit,
O komm, du Gottesfriede,
Und nimm mich aus dem Streit,
Nimm mich in deine Ruh',
In deine stillen Freuden,
Und schließe bittern Leiden
Des Wahns Erinnrung zu.
Zuviel hab' ich geduldet,
Gekämpfet überlang,
Gesündigt und verschuldet,
Drum ist mir weh und bang;
Ich weiß nicht aus noch ein
Auf diesen biestern Straßen,
Ich wäre gar verlassen,
Wär' Jesus Christ nicht mein.
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Ich wäre längst vergangen,
Wär' Jesus Christ nicht mein,
In Zittern und in Bangen,
In Sündenangst und Pein,
In tiefer Seelennot,
Wär' er, das Licht der Frommen,
Vom Himmel nicht gekommen,
Der Zukunft Morgenrot.
Du süßer Jesu Christe,
So freundlich und so hold!
Ach! Wenn doch jeder wüßte,
Was deine Huld gewollt,
Wir würden immerdar
Entzückt nach oben schauen,
Und von den Sternenauen
Herab würd' alles klar.
Ja, von den Sternenauen,
Wo unsre Heimat ist,
Daher käm' uns das Schauen,
Wer du gewesen bist,
Nein, wer du ewig bist:
Im Himmel und auf Erden
Würd' offenbaret werden
Der ganze Jesus Christ.

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TextGrid Repository (2011). Arndt, Ernst Moritz. Gedichte. Gedichte. Trost in Christo. Trost in Christo. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-06DC-9