Kupido die Fledermaus

Als ich verwichen lag in sanfter Ruh,
Da klopft an meiner Thür,
Und kommet auch zu mir,
Ein kleiner Bue!
Schneeweiß ist er gekleidt, von Angesicht blind,
Er stellt sich an die Wand,
Ein Fackel in der Hand,
Das lose Kind!
Was das bedeuten soll, schrie ich darauf,
Schweig still, es geschieht dir nichts!
Schweig still, ich thu dir nichts,
Sprach er darauf.
Er geht zum Bette hin, der kleine Fratz,
Er bittet mich gar schön,
Sollt aus dem Wege gehn,
Sollt machen Platz.
Ey du verdammtes Kind! was bildst dir ein,
Willst schon im Bette liegen,
Gehörst noch in die Wiegen,
In die Wickel hinein.
Scheer dich vom Bett und geh nach Haus
Anstatt der Liebesglut
Gehört dir noch die Ruth,
Du Fledermaus!
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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 2. Kupido die Fledermaus. Kupido die Fledermaus. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-09CE-4