Husarenbraut

Fliegendes Blat aus dem siebenjährigen Kriege.


Wir Preussisch Husaren, wann kriegen wir Geld?
Wir müssen marschiren ins weite Feld,
Wir müssen marschiren dem Feind entgegen,
Damit wir ihm heute den Paß noch verlegen.
Wir haben ein Glöcklein, das lautet so hell,
Das ist überzogen mit gelbem Fell,
Und wenn ich das Glöcklein nur läuten gehört,
So heißt es: Husaren, auf euere Pferd!
Wir haben ein Bräutlein uns auserwählt,
Das lebet und schwebet ins weite Feld,
Das Bräutlein, das wird die Standarte genannt,
Das ist uns Husaren sehr wohl bekannt.
Und als dann die Schlacht vorüber war,
Da einer den andern wohl sterben sah!
Schrie einer zum andern: Ach! Jammer, Angst und Noth,
Mein lieber Kamerad ist geblieben todt.
Das Glöcklein es klinget nicht eben so hell,
Denn ihm ist zerschossen sein gelbliges Fell,
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Das silberne Bräutlein ist uns doch geblieben,
Es thuet uns winken, was hilft das Betrüben.
Wer sich in Preussischen Dienst will begeben,
Der muß sich sein Lebtag kein Weibchen nicht nehmen:
Er muß sich nicht fürchten vor Hagel und Wind,
Beständig verbleiben und bleiben geschwind.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 1. Husarenbraut. Husarenbraut. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0BAB-D