Das Schwert

Lange hat das Schwert gestanden,
Ist magnetisch so geworden,
Und es braucht nicht mehr zu morden,
Alle Noth ist überstanden,
Alles Eisen legt sich an,
Schwerter wie Feilstaub hängen daran.
Ruhig läßt's der König stehen,
Will die Ordnung ja nicht stören,
Kein Metall will man mehr ehren,
Das magnetisch nicht will gehen,
Das verschmähete Metall
Sammeln die Feinde nun überall.
Plötzlich mit den neuen Waffen
Sind wie Pilze sie entstanden,
Doch es tönt aus allen Landen,
Daß aus Blei sie Schwerter schaffen;
Das Verachten ist so leicht,
In dem Beachten der Meister sich zeigt.
[159]
Nun mit gar gewaltger Feier
Wird das Eisenschwert erhoben,
Jeder muß es wieder loben,
Immer nach der alten Leier,
Lobten's, weil es Eisen sei,
Rostiges Eisen springt gegen Blei.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Lieder aus einem ungeschriebenen Romane. Das Schwert. Das Schwert. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-0DF6-2