Müllers Abschied

Mündlich.


Da droben auf jenem Berge,
Da steht ein goldnes Haus,
Da schauen wohl alle Frühmorgen
Drey schöne Jungfrauen heraus;
Die eine, die heißt Elisabeth.
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Die andre Bernharda mein,
Die dritte, die will ich nicht nennen,
Die sollt mein eigen seyn.
Da unten in jenem Thale,
Da treibt das Wasser ein Rad,
Das treibet nichts als Liebe,
Vom Abend bis wieder an Tag;
Das Rad das ist gebrochen,
Die Liebe, die hat ein End,
Und wenn zwey Liebende scheiden,
Sie reichen einander die Händ.
Ach Scheiden, ach, ach!
Wer hat doch das Scheiden erdacht,
Das hat mein jung frisch Herzelein
So frühzeitig traurig gemacht.
Dies Liedlein, ach, ach!
Hat wohl ein Müller erdacht;
Den hat des Ritters Töchterlein
Vom Lieben zum Scheiden gebracht.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Arnim, Ludwig Achim von. Gedichte. Des Knaben Wunderhorn. Band 1. Müllers Abschied. Müllers Abschied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-112D-B