153. Heiligenfrevel bestraft.

Im Jahre 1848 machten die Hammelburger in einer Scheuer einen Strohmann mit einem Stabe in der Hand, trugen ihn unter dem Spottgeschrei: »Das ist der Papst!« durch die Straßen und verbrannten ihn zuletzt vor dem Thore. Fünf Jahre nachher verkündete eine durchziehende Zigeunerin: zwischen Ostern und Pfingsten des folgenden Jahres werde die Stadt an allen vier Ecken brennen. Deßwegen vor den Landrichter geführt, sagte sie ihm: so gewiß werde ihre Vorhersagung wahr, als er sechsunddreißig Kreuzer bei sich habe. Da er nachsah, hatte er auch gerade so viel Geld in dem Beutel. In der bezeichneten Frist brach dann in derselben Scheuer und am gleichen Tage, wo der Strohmann gemacht worden war, eine Feuersbrunst aus, die fast ganz Hammelburg in Asche legte und so dessen Heiligenfrevel schrecklich bestrafte.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Baader, Bernhard. Sagen. Neugesammelte Volkssagen aus dem Lande Baden. 153. Heiligenfrevel bestraft. 153. Heiligenfrevel bestraft. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-1699-F