117. Todesvorzeichen.

Im Herbste 1851 verkündete zu Karlsruhe eine durchziehende Zigeunerin, im nächsten Frühjahr entstehe im Lande große Trauer. Ein Stadtwächter wollte sie deßhalb verhaften, sie sagte ihm aber, so gewiß gehe ihre Verkündigung in Erfüllung, als er neun Kreuzer bei sich habe, und da er nachsah, hatte er gerade so viel in seinem Beutel. Den Winter darauf erkrankte der Großherzog Leopold im Karlsruher Schlosse, wo alsbald die weiße Frau sich dreimal sehen ließ. Einige Zeit nachher fingen die Glocken der Stadtkirche mitten in der Nacht von selbst an zu läuten, und als der Großherzog es erfuhr, sprach er: »Das war mein Grabgeläute!« [85] Wirklich starb er auch am 24. April 1852 zum Leidwesen des ganzen Landes, und wurde dann in der fürstlichen Gruft unter der Stadtkirche beigesetzt.

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TextGrid Repository (2011). Baader, Bernhard. Sagen. Neugesammelte Volkssagen aus dem Lande Baden. 117. Todesvorzeichen. 117. Todesvorzeichen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-195B-0