100. Gespenst bei den Hagenbücher Höfen.

Auf der Landstraße bei den Hagenbücher Höfen läßt sich in der Nacht ein gespenstiges Schwarzwäldermägdlein sehen, welches aus dem benachbarten Bergwald herabkömmt. Ein betrunkener Flößer, der nachts zwischen elf und zwölf aus dem Wirthshaus in Hausach nach Wolfach gehen wollte, wurde von den Wirthsleuten vor dem Mägdlein gewarnt, verlachte aber die Warnung und machte sich keck auf den Weg. Als er an die Höfe kam und kein Gespenst sah, rief er, indem er seine Art schwang: »Wäldermädle, komm herbei, ich will dich zusammenhauen!« Kaum hatte er dies gerufen, so war das Mägdlein da, ergriff und warf ihn Kopf über Kopf [88] unter in die Kinzig und kehrte hierauf in den Wald zurück. Schon war der Flößer am Ertrinken, da wurde er von einem Mann noch gerettet, der nicht weit hinter ihm hergegangen und Zeuge des Vorfalls gewesen war.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Baader, Bernhard. Sagen. Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. 100. Gespenst bei den Hagenbücher Höfen. 100. Gespenst bei den Hagenbücher Höfen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-1B62-0