300. Die übel belohnte Hexe.

Ein Bauer hatte eine Frau, welche im Ort als Hexe verschrieen war. Um zu erfahren, ob sie eine sei, beobachtete er ihr Thun genau, da er aber hierdurch nichts herausbrachte, äußerte er öfters gegen sie: »Wenn ich doch nur hexen könnte!« Lange erwiederte sie hierauf nichts; als er jedoch diesen Wunsch stets eifriger wiederholte, sagte sie endlich: »So komme heute Nacht zwischen elf und zwölf mit mir in den Hof, da will ich dir das Hexen lehren.« Zur genannten Zeit begaben sich beide dahin, jedes ergriff eine Mistgabel, und sie hieß ihn hinter ihr her um den Dunghaufen gehen und das, was sie sagen werde, nachsprechen.

Sie schritt nun voran und sprach:

»Ich verläugne Herrn Jesum Christ!«

Da fiel der Bauer ein:

»Und ich schlag todt, was vor mir ist!« indem er ihr mit seiner Mistgabel einen Schlag gab, daß sie augenblicklich todt niederfiel.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Baader, Bernhard. Sagen. Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden. 300. Die übel belohnte Hexe. 300. Die übel belohnte Hexe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-1BF1-C