713. Die vierzig Ritter

Zu Eisfeld zwischen dem Schwan und dem Adler floß vor alten Zeiten die Werra vorüber und bildete einen sumpfigen Weiher. In diesen gerieten vierzig geharnischte Ritter, welche von Feinden verfolgt wurden; sie blieben, gehemmt durch ihre schweren Rüstungen, samt ihren Pferden im Sumpf und Morast stecken und starben eines jämmerlichen Todes.

Diese Sage, die so einfach und seltsam aus ferner Zeit herüberklingt, scheint eigentümlich nach jenen vierzig römischen Rittern hinzudeuten, deren Martyrertag der neunte März, welche Kaiser Licinius im Jahr 320 nach Christo im kalten Winter, aber nackend, auf einen gefrornen Weiher setzen und elend umkommen ließ.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2011). Bechstein, Ludwig. Sagen. Deutsches Sagenbuch. 713. Die vierzig Ritter. 713. Die vierzig Ritter. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-2682-2