2.
Sing' ich ein Lied, hüpft freudereich
Das Herz der jungen Mädchen,
Denn Perlen sind die Worte gleich,
Gereiht auf seidnen Fädchen!
Und Düfte steigen auf daraus,
Von Houris' Hauch getränkte –
Gleichwie aus jenem Blumenstrauß,
Den mir Zuléikha schenkte.
[16]Erstaunt nicht, daß des Sängers Mund
So Herrliches vollbringe,
Und daß die Weisheit hier den Bund
Mit Jugendtollheit schlinge!
Wißt ihr, wer mir die Weisheit gab?
Sie kam vom rechten Orte,
Ich las sie ihren Augen ab
Und hüllte sie in Worte!
Was Wunder, wenn so anmutvoll
Euch meine Lieder tönen,
Ist doch, was meinem Mund entquoll,
Ein Abglanz nur der Schönen!
Sie ist dem Becher Oshemschid
1 gleich,
Ein Quell der Offenbarung,
Der mir erschließt ein Zauberreich
Der Weisheit und Erfahrung.
Und sagt: erklingt nicht mein Gesang
Von wunderbaren Tönen?
Und ist nicht meines Liedes Gang
Leicht wie der Gong der Schönen?