[96] Glaube und Leben

Keine Rose ohne Dornen.

[97]

1.

Ich glaub', was der Prophet verhieß,
Daß Lohn für gutes Streben wird
Und uns dereinst im Paradies
Ein wunderbares Leben wird –
Doch alles Schöne hier und dort
Muß man erkennen lernen,
Will man es sicher immerfort
Vom Schlechten trennen lernen.
Drum üb' ich mich schon in der Zeit
Auf den Genuß der Ewigkeit.
Und sollte des Propheten Wort
(Wer kann darüber klar sein?)
Von ew'gen Himmelsfreuden dort
Nicht, wie wir hoffen, wahr sein,
So hab' ich doch schon in der Zeit
Ein gutes Teil erkoren,
Und die gewünschte Seligkeit
Ging mir nicht ganz verloren!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Bodenstedt, Friedrich von. Gedichte. Die Lieder des Mirza-Schaffy. Glaube und Leben. 1. [Ich glaub', was der Prophet verhieß]. 1. [Ich glaub', was der Prophet verhieß]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-3A05-A