Von meinem Freund Virgilius
Er hat, außer manchen andern Gaben, auch sonderlich eine gute Gabe die Gedankenstriche à propos anzubringen; und'n Gedankenstrich am rechten Orte hat sein Verdienst. So sagt er z.E.
Speluncam devenere eandem –
's soll Dichter geben, die sich in solchen Fällen nicht an dem Strich begnügen können und weitersprechen müssen, die ihren Kopf von Geschmack und Schöngeisterei so voll haben, sagt mein Vetter, daß sie wähnen, man dürf alle Sitt und Ehrbarkeit aufopfern, dürfe der ohnehin mit mancherlei Lüsten beladenen Weiblein auf keine Weise schonen, und ihre Schamhaftigkeit und Tugend frech und ungescheut irremachen, wenn's nur in schöner Prosa oder in schönen Versen geschieht.
Sollten's nicht tun; 's ist doch nicht übel, schamhaftig und tugendhaft sein.
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