50.
Nicht zur Auffrückung, sondern Verbeßerung
An den argdencklichen Leser
Ist was nicht deutsch und nicht verständlich etwan hier,
Mein Leser, oder bin ich gar zu derb an Worten,
Und treffe deine Stirn und Art an meisten Orten,
Wirff alle Schuld auff dich und nicht auff mein Papier.
Sein Leben giebt mir ja die Schelt Wort an die Hand,
Und könnt ich von Natur und Art nicht Verse schreiben,
Der Eifer würde sie dir in die Nasen reiben,
Den ich empfind, alsbald ich deine Sünd' erkannt.
Dich kenn ich nicht, doch treff' ich deine Laster an,
So bist du mir vielmehr als dir bekannt gewesen,
Ob ich dich nicht gesehn, kanst du dich hier schon lesen,
Zuförderst wer du bist, und dann, was du gethan.
Wiltu zum Richter gehn? Halt an, der Tag ist da,
Dann wo du zornig bist, hat dich, wie ich kan schließen,
Dein Argwohn schön verdammt! Durch wen? Durch dein Gewißen,
Vernein es, wie du wilt, es spricht doch allzeit: Ja.