Post cineres restat gratia nulla malis
Eh' alß wir auß der Hölen
Des finstern Cörpers ziehn,
Vnd zu den leichten Seelen
Der abgeleibten fliehn,
Steht vns die Thür der Gnaden
Noch immer auffgethan,
Dahin der, so beladen
Mit Schulden, fliehen kan.
[13]
Kommt, klopffet an, jhr Sünder,
Durch wahre Rew, vnd sprecht:
Du bist, O Gott, nicht minder
Gedultig, alß gerecht,
Denn wirst Du ohn' erbarmen
Mit vns zu rechten gehn,
Wer wird wol von vns Armen
Alßdann vor Dir bestehn?
Ist nicht Dein Sohn gestorben
Den Sündern nur zu gut',
Vnd hat vns jhm erworben
Durch sein selbst eigen Blut?
Nur einig dich zu stillen
Geschahe dieser Kauff,
Darumb vmb seinet willen
Nimm vns zu Gnaden auff!
Wie wollen wir vns frewen
Alßdann der Gütigkeit,
Die Du auß Vater-Trewen
Vns zeigst zu rechter Zeit!
Du solt gepriesen werden
Dan, wann die Sonn' erwacht,
Vnd mit den schnellen Pferden
Sich wieder von vns macht.
Nur laß vns das verüben
Worauff du vns geweist,
Vnd nicht die Zeit verschieben
Die wie ein Strohm hinfleusst;
Du wirst es wol belohnen
Ob wir's wol nicht verdient,
Vnd ewig vnser schonen,
Weil Gott vns dir versühnt.