Res est solliciti plena timoris amor

Vor 1638.


O Ihr Außzug meiner Frewden
Dem mein Hertz sich vntergiebt,
Müsst Ihr eben von mir scheiden,
Da Euch meine Seele liebt?
Gebt Ihr mir schon gute Nacht,
Nun Ihr erst mich auffgebracht?
Könnet jhr kein Mittel finden
Das Euch hie behalten kan?
Sagt was von den rauhen Winden,
Von dem kalten Winter-Mann,
Der solch Vngemach erregt
Vnd so sehr zu stürmen pflegt!
Sollet Ihr zu Lande reissen,
So gedenckt der KriegesGlut,
Redet stets vom Brand vnd Eissen,
Von der Mörder wilden Muth,
Sagt: es sey zu Land vnd Meer
Jetzt das grösseste Beschwehr.
Klaget vber ewre Glieder,
Sprecht: es sey euch Kost vnd Tranck
Zu geniessen, gantz zu wieder,
Esst genöttigt vnd durch Zwang!
Vielen hat zu seiner Zeit
Kranck zu liegen nicht gerewt.
Trewe Lieb' ist allermassen
Witzig, Sinn-reich vnd gelehrt,
Kan mit jedem Griff erfassen
Was die klügsten auch bethört.
Wer nicht wol zu dichten weiß,
Hat im Lieben keinen Preiß.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Dach, Simon. Gedichte. Weltliche Lieder. Hochzeitsgedichte. Res est solliciti plena timoris amor. Res est solliciti plena timoris amor. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-655A-A