Die Erscheinung

Geliebtes Bild, du sollst bei mir erwarmen:
Du Weib und Wesen, weil in mich verliebt!
Ihr Wunder wäret nicht, wenn ihr verbliebt;
Und doch, mein Weib, noch halt ich dich in Armen.
Geheime Nacht bist herzlich: Stern-Erbarmen.
Auf einmal weinst du: wer uns Hilfe gibt?
Wie Freude durch der Triebe Schwermut siebt:
Ich kann nach deinem Kuß nicht mehr verarmen!
Mein Vater: Gott! Mir graut vor Deiner Güte.
Wo unverlangt, kam über uns das Glück.
Nun stütz mich Weib, daß ich dein Gut behüte!
Gewähr mir auch, daß Wonne dich berück!
Ersprühtes Wünschen wurde Glut zur Blüte:
An mich schenkst du, was Gott dir gab, zurück.
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TextGrid Repository (2012). Däubler, Theodor. Gedichte. Attische Sonette. Die Erscheinung. Die Erscheinung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6B9F-6