[Horch' hörst du nicht vom Himmel her] [1]

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Erschlagen ist Hafis. Wer ihn erschlagen,
Das mußt du, Kind, dein schwarzes Auge fragen.
Der böse Mohr! Wie grimmig ist sein Eisen!
Der Tod umröchelt ihn in tausend Lagen.
Ach hat der Vogel Edens eine Seele,
Strebt nicht zu dir sein heißes Flügelschlagen? –
Nicht schrecke mich mit der Vernunft! Denn diese,
Nichts hat sie hier zu schaffen und zu sagen.
Der Liebe Weg ist unbegrenzt, sie halten
So kalte Schranken nicht und enge Hagen.
Barmherzigkeit – welch edle Tugendübung!
Was hast du hier zu zaudern und zu zagen?
Du bist aus einem eignen Stoff gebildet;
Dich rühren nicht Hafisens schöne Klagen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Daumer, Georg Friedrich. Gedichte. Hafis. Hafis. [Horch' hörst du nicht vom Himmel her] [1]. [Horch' hörst du nicht vom Himmel her] [1]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-6E2E-C