[Als alles schlief]

Als alles schlief,
Tief in der Nacht,
Hat plötzlich wild der Wald gelacht,
Ein Tod schritt siegend durch die Auen.
Sturmraben kreischten ihm voraus,
Disteln zerstäubten,
Blaue Glocken löschten aus,
Mit scharfen Winden schrie sein Haß,
Wohin er spie, hockten im Gras um alle Stämme
Wie geile rotgequollne Augen
Die tausend feilen roten Schwämme.
[113]
Der Tod schritt siegend durch die Auen.
In braunes Laub, in gelbe Farren
Stürzte mein Leib zu Blut zerhauen.
Der Tod griff grinsend in mein Blut,
Verschlang mein Herz,
Mein Herz war jung noch,
Jung und gut.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Dauthendey, Max. Gedichte. Reliquien. Gedichte. 1. [Als alles schlief]. [Als alles schlief]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-7952-0