Des Traumes Ziel
Ich träume oft von einer bleichen Rose.
Sie blüht in eines hohen Berges Schatten,
zum Lichte fleht sie mit dem schmachtend matten
dem Blumenblick aus ihrem dunklen Loose.
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Und mich ergreift's, daß tröstend ich sie kose.
Doch weiter muß auf meinem Pfad ich schreiten:
zum Gipfel, wo die Lorbeern stolz sich breiten!
So steh' ich zaudernd zwischen Berg und Rose.
Denn wie ich auch den Fuß mag von ihr kehren:
ich kann der tiefen Sehnsucht nicht mehr wehren,
aus ihrem Schooß den süßen Duft zu schlürfen.
Da: bin ein Gott ich worden durch die Reine?
auf schweb' ich mit ihr zu dem heil'gen Haine,
wo auch die Rosen immergrünen dürfen!