[90] Lobgesang

Wie das Meer
ist die Liebe –
unaufhörlich,
unergründlich,
unermeßlich:
Woge um Woge
drängend getrieben,
Woge in Woge
wühlend verschlungen,
sturm-und-wettergeworfen nun,
sonnelachend nun,
bebend nun dem Mond
die rastlos wechselnde Fläche,
doch in der Tiefe
leises Fluten ewiger Ruhe,
unerschüttert,
undurchdringlich dem suchenden Blick,
matt verdämmernd in nächtiges Dunkel, –
und in der Weite
sanftes Wallen ewiger Ruhe,
unbewegt,
unerfaßlich dem suchenden Blick,
still verschwimmend in Himmelslüfte, –
Ahnung der Unendlichkeit – –
ist das Meer,
ist die Liebe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Dehmel, Richard Fedor Leopold. Gedichte. Erlösungen. Zweite Stufe: Liebe. Lobgesang. Lobgesang. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/