[82] Drohung

Herrin, Hexe reich an Mächten,

seit ich dir in dunkler Stunde

lösen durfte deine Flechten,

quält mich in der flachen Rechten

eine kleine blaue Wunde,

die mir deine Nadel riß.


Bleib mir nicht zu lange ferne,

denn ich will nicht an dir leiden;

eh die Wunde wird zum Brande,

hier mein Zauberwort zum Pfande,

laß ich lieber, laß ich gerne

mir den Arm vom Rumpfe schneiden.


Wisse, ich bin stark genug,

dich noch mit der schwachen Linken

an mein Herz zurückzuwinken;

[83] aber dann, verwegne Magd,

nehm ich Einsam meinen Flug

zu den hellen Bergeszinken!

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TextGrid Repository (2012). Dehmel, Richard Fedor Leopold. Gedichte. Weib und Welt. Drohung. Drohung. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/