Sommerabend
Klar ruhn die Lüfte auf der stillen Flur;
fern dampft der See; in Dünsten goldig flimmernd
verschwimmt der Sonne letzte rote Spur;
die zarten Wolken wallen hoch und schimmernd.
In laue Dämmrung hüllt sich das Gefild,
die Nebel wachsen aus der warmen Erde;
ein matter Duft vom feuchten Grase quillt,
heim zieht der Hirte mit der satten Herde.
Die letzte Biene summt zum Korbe dort,
und schweigend wird es auf der weiten Halde;
nur eine Grille singt noch einsam fort,
und sanft ein Rauschen wacht im nahen Walde.
Zu weicher Ruhe löst sich jede Kraft,
der Wind selbst schläft wie aus der Welt geschieden,
kaum regt die Aehre sich am schwanken Schaft ...
So sei doch froh, mein Herz, in all dem Frieden!