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Guten Abend, Mutter Marie!
In deinem kleinen Schrein,
Den toten Sohn auf weißem Knie,
Wie sitzest du mild und lieblich drein!
Ein Lichtchen haben sie angesteckt,
Von frommen Gelübden gezollt,
Und dich mit köstlichen Lappen bedeckt,
Mit Kronen von Flittergold.
Dich kümmert der Putz nicht und der Schein,
Dein wächsern' Gesicht ist blaß,
Die siehst nur auf dein Jesulein,
Wangen und Augen ewig naß.
Hab' niemals eine Mutter gekannt,
Niemals ein Kindlein geherzt,
Habe auch für kein Weib gebrannt
Und mit keiner Schwester gescherzt.
Nun mein' ich, daß es nichts Rechtes wär'
Mit der Familien-Klerisei;
Komm' ich aber des Weges her,
An der Jungfrau Bild vorbei,
Dann tut's mir wohl, dann tut's mir weh,
Weiß selber nicht, wo und wie?
Und ich flüstere, weil ich von dannen geh':
Guten Abend, Mutter Marie!