[215] 3.
O hätte Deiner Seele erstes Wählen
Statt meiner einen Besseren getroffen
Und hätten wir uns nimmermehr gefunden!
Der Frühling soll dem Herbst sich nicht vermählen,
Und die Enttäuschung nicht dem gläubgen Hoffen;
Wie wirst Du, wenn Dein kurzer Rausch entschwunden,
Erwachen, wann gesunden?
Du weißt nicht, was Du tust. Stets fester rankst Du
Im jungen Triebe Dich um Schutt und Steine;
Wenn diese brechen über Nacht, dann schwankst Du
Zerrissen hin und schutzlos, arme Kleine!
Nein, Rosen sollen nicht aus Trümmern sprossen, –
Geh, such Dir einen anderen Genossen!