[234] 13.

Mein Herz schlägt jenen Thoren nicht entgegen,
Den Alltagsmenschen, die mit weiten Taschen
Nach Mammons gnädigen Geschenken haschen
Auf breitgetretnen, wohlbekannten Wegen.
Wer sich ergötzt an unhaltbarem Flitter,
Wer nach dem Schimmer des Triumphes geizt,
Wer dünkelhaft sich in der Sonne spreizt:
Der bange vor dem nahenden Gewitter.
Doch dem Besiegten, der, vom Blitz getroffen,
Sich scheu zusammenduckt gleich einer Schnecke,
Dem Schwachen in dem dürftigen Verstecke,
Dem Dulder stehn geprüfte Herzen offen.
Wenn meine Seufzer ungehört verwehn,
Ich, der mit keinem Siegeskranz Geschmückte,
Ich, der sich oft auf Sterbelager bückte,
Mag kein lebendig Wesen leiden sehn. 1

Fußnoten

1 »I wish no living thing to suffer pain.«

(Shelley.)

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TextGrid Repository (2012). Dranmor, (Schmid, Ludwig Ferdinand). Gedichte. Gedichte. Requiem. 13. [Mein Herz schlägt jenen Thoren nicht entgegen]. 13. [Mein Herz schlägt jenen Thoren nicht entgegen]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-8244-1