Glückt es einem / so glückt es hunderten nicht.
Non semper felix temeritas.
Wir erfaren täglich / wie offt einem ein glück auffsiehet / darnach er nie getrachtet hat / vnd hundert sollen dieweil verderben / die auch darnach trachten / vnd widerferet jn ein doch nicht / Sonderlich aber wo Fundtgrüben sind vnd Bergkwerck / Dann daselbs sol einen ein glück angehen / vnnd reich werden / vnnd andere hundert die da reich seind / sollen neben jhm verderben. Es leret diß sprichwort / dz sich ein ieglicher an seiner hab sol lassen benügen / vnd gehe der händel müssig / darauff so groß verderbē steht / vnn geb sich nit sogar auffs glück / denn es ist mißlich /vnnd ist war / Glückt es einem / so glückt es hunderten nicht. Zu Keyser Augustus zeiten ward ein gemeyner man von Augusto reichlich begabet / darumb daß er mit grossem kosten einen Papegeyen het leren reden: Sei gegrüsset Keyser. Denn das wort des vogels war dem Augusto vast angenem / weil er ietz frisch von der schlacht kam / darinn er seinen feinden war obgelegen. Ein anderer wolt deßgleichen auch thůn / wandt grossen kosten drauff / dem glücket es nicht / dann der Keyser achtets nimmer. Erffordt inn Döringen hatt auff ein zeit einn feindt / derselbig ist an der Saal bei dem Roten steyn / zwischen Jhene vnd Kale / vō seinen feinden betrenget worden / also / daß es jm vnmüglich war zuentrinnen. Er hat aber in der not vom felsen mit dem gaul in die Saal gesprengt /vnd ist mit dem gaul dauon kommen. Dem hat es gelückt / hundert tausenten solt es wol nit gelücken.