Abschied

Laß, Leben, nicht so wild die Locken wehen
Es will so rascher Ritt mir nicht mehr glücken,
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Hoch überm Land von diamantnen Brücken:
Mir schwindelt, in den Glanz hinabzusehen.
»Vom Rosse spielend meine Blicke gehen
Nach jüngern Augen, die mein Herz berücken,
Horch, wie der Frühling aufjauchzt vor Entzücken,
Kannst du nicht mit hinab, laß ich dich stehen.«
Kaum noch herzinnig mein, wendst du dich wieder,
Ist das der Lohn für deine treusten Söhne?
Dein trunkner Blick, fast möcht er mich erschrecken.
»Wer sagt' dir, daß ich treu, weil ich so schöne?
Leb wohl, und streckst du müde einst die Glieder,
Will ich mit Blumen dir den Rasen decken.«

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TextGrid Repository (2012). Eichendorff, Joseph von. Gedichte. Gedichte (Ausgabe 1841). 3. Zeitlieder. Abschied. Abschied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-999F-4