9. (Faust)
Du glaubest nicht an meine Liebe,
Und kannst mich weinend gehen sehn!
Und wenn ichs mit dem Herzblut schriebe,
Du willst mich nimmer mehr verstehn.
So lasse dir noch Eines sagen –
So schmieg an meine Brust dein Haupt,
Hör dir mein Herz entgegenschlagen,
Und fühle, was du nicht geglaubt.
Dann lasse mich die Lippen drücken,
Die dürstenden, auf deinen Mund,
Und seine Süßigkeiten pflücken,
So wird dir meine Liebe kund!
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Laß dich umschlingen, laß umfangen
Dich, die nicht häßlich wie der Zwang,
Und büßen mein gerecht Verlangen
In deinen Armen heiß und lang!
Dich lieb ich – und der Erdengötter
Sei über uns nicht Einer Herr!
Ach, um Zeloten oder Spötter
Bekümmert sich kein Glücklicher.
Du mußt den Zweifel überwinden,
Vertrauen ist Entschluß und That,
Wirst du kein ander Herz doch finden,
Der solche Kraft des Liebens hat!