35. Der Schönen

Nicht, daß du schöne nur alleine soltest sein;
du bist auch keusch, auch from, wie deine Schwestern beide,
die schön auch sind wie du. Trutz allem Haß' und Neide,
an den drei Stücken kommt ihr gänzlich überein.
Doch schreib ich, Schöne, dir hier zu nur einen Schein
und nenne dich nach dir, nicht etwan dir zu Leide,
nein, sondern daß ich nur die Namen unterscheide.
Sonst seid ihr ganz gleich eins, gleich from, gleich keusch, gleich rein.
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O Jungfrau, sonst zu Nichts als Tugend nur geberen,
in welche Zier und Zucht zusammen sich verschworen,
verzeih mir diesen Fehl, du götlichs Menschenkind,
daß ich dein würdigs Lob nicht würdig kan erhöhen,
von dem die Suada selbst mit Willen muß gestehen,
daß tausent Zungen ihr hierzu zu wenig sind.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 4. Liebesgedichte. 35. Der Schönen. 35. Der Schönen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-A8F1-B