39. Über einen andern, unferne von diesem gegenüber

1636 August 27.


Der kahle Sandhauf' hier, der auch den dürren Reisern
nicht halbe Nahrung gibt, der seine Glitz' entblößt,
Latona, hoch für dir, an die er selbst fast stößt,
der ist Momaons Grab, als er mit siebzig Kaisern,
die er mit sich bracht her aus großenTarterhäusern,
Ruthenien fiel' an. Sie hat sich frisch erlöst.
Hier liegt der Sand und Wust, auch fast nicht halb bemöst,
was Blei und Pulver war, was stählern war und eisern.
O ein vergänglichs Tun! Ist das der ganze Rest
von so viel Tausenden? Wie daß denn ein Mensch läßt
so viel bedünken sich, als woll' er Alle fressen?
Vor war hier Alles voll, itzt ist hier alles leer.
Diß gehet in der Welt noch itzund also her.
Was itzt wird so gescheut, wird bald sein ganz vergessen.

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TextGrid Repository (2012). Fleming, Paul. Gedichte. Deutsche Gedichte. Sonnette. 3. Von allerhand Glückwünschungen. 39. Über einen andern, unferne von diesem gegenüber. 39. Über einen andern, unferne von diesem gegenüber. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-ABD9-B