5.

Nun kehrt zurück die Schwalbe
Der langen Irrfahrt satt;
Sei mir gegrüßt, mein Lübeck,
Geliebte Vaterstadt!
Wie liegst du vor mir prächtig
Im Frühlingssonnenschein
Mit deinen Türmen und Toren
Und schlanken Giebelreihn;
Mit deinen blühenden Wällen
Voll Nachtigallengesang,
Mit deinen Masten und Wimpeln
Den blauen Fluß entlang!
Und über die Giebel und Wälle
Und über den Fluß dahin
Wogt festlich das Geläute
Der Glocken von Sankt Marien.
So klang's mit Himmelsmahnung
Um meine Wiege schon;
Erinnrungstrunken lausch' ich
Dem tiefen Feierton.
Da schmilzt in Friedensschauern
Was stürmisch mich bewegt,
Wie einst, wenn mir die Mutter
Die Hand aufs Haupt gelegt.
Und schöner nur durch Tränen
Erblick' ich Fluß und Tal –
O Heimat, süße Heimat,
Gegrüßt sei tausendmal!

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Geibel, Emanuel. Gedichte. Spätherbstblätter. Lieder aus alter und neuer Zeit. 5. [Nun kehrt zurück die Schwalbe]. 5. [Nun kehrt zurück die Schwalbe]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-BFBA-7