Osterlied

Jesus lebt, mit ihm auch ich.
Tod, wo sind nun deine Schrecken?
Er, er lebt, und wird auch mich
Von den Toten auferwecken.
Er verklärt mich in sein Licht;
Dies ist meine Zuversicht.
Jesus lebt, ihm ist das Reich
Über alle Welt gegeben;
Mit ihm werd auch ich zugleich
Ewig herrschen, ewig leben.
Gott erfüllt, was er verspricht;
Dies ist meine Zuversicht.
Jesus lebt, wer nun verzagt,
Lästert ihn und Gottes Ehre.
Gnade hat er zugesagt,
Daß der Sünder sich bekehre.
Gott verstößt in Christo nicht;
Dies ist meine Zuversicht.
Jesus lebt, sein Heil ist mein;
Sein sei auch mein ganzes Leben.
Reines Herzens will ich sein,
Und den Lüsten widerstreben.
Er verläßt den Schwachen nicht;
Dies ist meine Zuversicht.
Jesus lebt, ich bin gewiß,
Nichts soll mich von Jesu scheiden,
Keine Macht der Finsternis,
Keine Herrlichkeit, kein Leiden.
Er gibt Kraft zu dieser Pflicht;
Dies ist meine Zuversicht.
[299]
Jesus lebt, nun ist der Tod
Mir der Eingang in das Leben.
Welchen Trost in Todesnot
Wird er meiner Seele geben,
Wenn sie gläubig zu ihm spricht:
Herr, Herr, meine Zuversicht!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gellert, Christian Fürchtegott. Gedichte. Geistliche Oden und Lieder. Osterlied [2]. Osterlied [2]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-C3BB-6