Die Guttat

Wie rühmlich ist's, von seinen Schätzen
Ein Pfleger der Bedrängten sein
Und lieber minder sich ergetzen,
Als arme Brüder nicht erfreun!
Beaten fiel heut' ein Vermögen
Von Tonnen Golds durch Erbschaft zu.
»Nun«, sprach sie, »hab' ich einen Segen,
Von dem ich Armen Gutes thu'.«
Sie sprach's. Gleich schlich zu seinem Glücke
Ein siecher Alter vor ihr Haus
Und bat, gekrümmt auf seiner Krücke,
Sich eine kleine Wohlthat aus.
Sie ward durchdrungen von Erbarmen
Und fühlte recht des Armen Not.
Sie weinte, ging und gab dem Armen
Ein großes Stück verschimmelt Brot.
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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gellert, Christian Fürchtegott. Fabeln und Erzählungen. Fabeln und Erzählungen. Zweites Buch. Die Guttat. Die Guttat. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-C417-8