[73] EIN TRAUM
Sie war gestorben. Sie war kalt. Die wunde
War kaum ersichtlich in der einen seite:
Ein kleiner ausgang für so grosses leben!
Weit minder weiss erschien mir als die leiche
Das linnen · niemals wird das auge sehen
Ein ding das weisser ist als jenes weiss.
In flammen traf der ungestüme sommer
Die scheiben und insekten · ungeheure ·
Im schwülen dunste summten ohne ruhe.
Sie war erstarrt. Ich sagte: schläfst du denn?
Mit einem stumpfen fürchterlichen lächeln
Ganz nahe wiederholt ich: schläfst du? schläfst du?
Schläfst du? und denkend dass die schrille stimme
Nicht meine wäre bebte ich vor angst.
Ich horchte. Aber weder hauch noch stimme!
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Es schien als ob die wände flammen wären.
In jener schwüle hob sich immer stärker
Ein odem wie aus einem grabgewölbe.
Der unbesiegliche geruch des todes
Erstickte mich – ich musste wohl ersticken ·
Ich selber hatte tür und tor geschlossen.
Schläfst du? Schläfst du? sie hatte keine antwort ·
Das linnen schien vor ihr weit minder weiss.
Auf erden werden nie die augen sehen
Ein ding das weisser ist als jenes weiss.
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