24. Die Donau und der Leuta-Bach

Die stolze Donau ging, mit ihrem stolzen Gange,
Das stolze Wien vorbei.
Der kleine Leuta-Bach
Ging ihrem stolzen Gange nach.
Die stolze Donau sprach:
Ist dein Geschick, du kleiner Schäker, nicht
Ein herrliches Geschick?
In der Gesellschaft meiner, welch ein Glück!
Die kleine Leuta spricht:
Durch das Gefilde, welches mich
Den kleinen Silberbach einst nannte,
Floß ich so glücklich zwischen Blumen, ich,
Eh' ich dich kannte!
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Kaum aber kenn' ich dich, so werd' ich fortgerissen,
Und muß, was alle Sklaven müssen,
In deinem Strudel fort, nicht meiner mächtig, ach!
Man läuft den großen Herrn an ihre Höfe nach,
Und seufzt dann oft, wie du, o kleiner Leuta-Bach!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gleim, Johann Wilhelm Ludwig. Gedichte. Fabeln. Viertes Buch. 24. Die Donau und der Leuta-Bach. 24. Die Donau und der Leuta-Bach. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-D953-8