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Die Spanier sind vermuthlich die ersten Erfinder der Romanzen, weil Eifersucht oder Ritterschaft, (Chevalerie) bey ihnen mehr traurige Begebenheiten hervorbringen mag, als bey andern Völkern, wo die Schönen tugendhafter, oder die Männer versöhnlicher, und ritterliche Thaten keine Eigenschaften eines Liebhabers sind.

In Erzählung vorstehender Geschichten, hat man versuchen wollen, ob die, vorlängst bey den Spaniern, und neuerlich bey den Franzosen, zu den romanzischen Liedern gebrauchte Schreibart, auch im Deutschen gefallen könne.

Je öfterer dieser Versuch, von den rühmlichen Virtuosen mit Stäben in der Hand, künftig gesungen wird, desto mehr wird der Verfasser glauben, daß er die rechte Sprache dieser Dicht-Art, getroffen habe.

Von der ersten Romanze, findet sich in den Werken des Moncrif, eine so ähnliche Geschichte, daß man auf den Gedanken gerathen möchte, sie sey übersezt; allein, da ganz Berlin weiß, daß die darin erzählte Begebenheit, am eilften Aprill des vorigen, nicht aber dieses Jahres, wie auf dem Titul-Blat durch einen Drukkfehler stehet, sich würklich daselbst zugetragen hat, so kan die moncrifische Romanze, wohl nichts weiter, als eine ähnliche Geschichte seyn.

[71] Von der zwoten und dritten, werden die besten Kenner und fleissigsten Leser anderwärts keine Spur finden. Geschrieben, Berlin den 1ten May 1756.

[72]

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TextGrid Repository (2012). Gleim, Johann Wilhelm Ludwig. Gedichte. Romanzen. Nachricht. Nachricht. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-DA5E-E