[21] Das er quickete Unglück
O süße Gottes Art! Erst kränken / dann erfreuen;
betrüben / daß hernach die Klarheit schöner schein'
und auf die Gall wolsthmeck der süße Freuden-Wein;
auf rauhen Dornen Weg die linden Rosen streuen.
Du Edle Gottes Lust / du Himmlisches verneuen /
wer nimmt nicht gerne an die Glückvermehrend Pein /
und willigt williglich in deinen Willen ein?
weil du das Creuz zuschickst mit wolgemeinten Treuen;
versenkest in die Noht / auf daß mit tausend Freud
man süßiglich verspür den Gnaden-unterscheid.
Dein Angst-verhängen zielt auf löbliches erquicken.
Du senkst den Creuzes Spieß: daß in den Heyles Ring
mit mehrer Herrlichkeit und Ehren er sich schwing.
Gott kan mit allem / gar mit Vnglück selbst / beglücken!