[75] Uber ein zu ruck gegangenes / doch Christlich-und heiliges Vornemen

Ich sitze ganz betrübt in diesem grünen Zelt /
muß in der Hoffnung / mich des hoffens ganz verwegen.
Der Himmel ist der Erd geneigt / und mir entgegen /
nimt mir das / wo Er mit verehrt die ganze Welt.
Hat alles seinen Lauff: mein Glück Er nur aufhält /
pflegt dessen Ringel-Pferd viel wehrzäum einzulegen.
Das Schifflein wird verfolgt von tausend Wellen schlägen:
unsäglichs Widerspiel den Port-einlauff einstellt.
Doch ist mein Herz ein Felß / an welchem alle Wellen
unwürklich prellen ab. Mein Schluß / ist ohne Schluß.
Werd ich auch schon genetzt von meiner Thränen quellen:
mein Felsenhaffter Sinn jedoch nicht weichen muß /
will / läst mich Vnglück nicht in wunsches-Hafen lauffen /
ehe ichs verlaß / mein Liecht umarmend eh ersauffen!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Greiffenberg, Catharina Regina von. Gedichte. Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte. Kunst-Klang in dritthalb-huntere Sonneten oder Klinggedichten. [Erstes Hundert]. Uber ein zu ruck gegangenes. Uber ein zu ruck gegangenes. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-E9A2-4