[274] Schweigen

Als ich noch jung war,
Liebt ich zu klagen,
All, was dem Herzen leid,
Vielen zu sagen;
Nun da ich älter,
Hehl ich die Pein,
Schließe den Kummer
Im Innersten ein.
Denn ich erfuhr es,
Kalt ist die Welt,
Und nur der Anteil
Lindert, was quält.
So wie das Vöglein,
Jedermann kennts,
Das seine Liebe
Flötet im Lenz,
Aber vorüber
Rosen und Brut,
Lautlos in Zweigen
Fürder nur ruht:
So meine Muse,
Also mein Herz,
War doch ihr Lied nur
Sehnsucht und Schmerz.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Grillparzer, Franz. Gedichte. Gedichte. Schweigen. Schweigen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0002-F785-6