377. Gelimer in silberner Kette

Gelimer (Childemer), nach verlorener Schlacht, rettete sich nur mit zwölf Vandalen in eine sehr befestigte Burg, worin er von Belisarius belagert wurde.

Als er nun keinen weiteren Ausweg sah, wollte er sich auf die Bedingung ergeben, daß er frei und ohne Fesseln vor das Angesicht des Kaisers geführt würde. Belisarius sagte ihm zu, weder mit Seilen noch Stricken noch eisernen Ketten sollte er gebunden werden. Gelimer verließ sich auf dieses Wort, aber Belisarius ließ ihn mit einer silbernen Kette binden und führte ihn im Triumphe nach Konstantinopel. Hier wurde der unglückliche König von den Höflingen gehöhnt und beschimpft; er flehte zum Kaiser, man möge ihm das Pferd geben, das er vorher gehabt, so wolle er es auf einmal mit zwölfen von denen aufnehmen, die ihn angespien und ihm Ohrschläge gegeben hatten, »dann soll ihre Feigheit und mein Mut kundwerden«. Der Kaiser ließ es geschehen, und Gelimer besiegte zwölf Jünglinge, die es mit ihm aufnahmen.

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TextGrid Repository (2012). Grimm, Jacob und Wilhelm. Sagen. Deutsche Sagen. Zweiter Band. 377. Gelimer in silberner Kette. 377. Gelimer in silberner Kette. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-0062-B