206. Des Teufels Hut

Nicht weit von Altenburg bei dem Dorfe Ehrenberg liegt ein mächtiger Stein, so groß und schwer, daß ihn hundert Pferde nicht fortziehen würden. Vorzeiten trieb der Teufel sein Spiel damit, indem er ihn auf den Kopf sich legte, damit umherging und ihn als einen Hut trug. Einmal sprach er in Stolz und Hochmut: »Wer kann wie ich diesen Stein tragen? Selbst der ihn erschaffen, vermag's nicht und läßt ihn liegen, wo er liegt!« Da erschien Christus der Herr, nahm den Stein, steckte ihn an seinen kleinen Finger und trug ihn daran. Beschämt und gedemütigt wich der Teufel und ließ sich nie wieder an diesem Ort erblicken. Und noch heute sieht man in dem Stein den Abdruck von des Teufels Haupt und von des Herrn Finger.

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TextGrid Repository (2012). Grimm, Jacob und Wilhelm. Sagen. Deutsche Sagen. Erster Band. 206. Des Teufels Hut. 206. Des Teufels Hut. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-02E3-8