343. Das weissagende Vöglein

Im Jahr 1624 hörte man in der Luft rufen: »Weh, weh über Pommerland!« Am 14. Juli ging des Leinenwebers Frau von Colbatz nach Selow, mit Namen Barbara Sellentins, daselbst Fische zu kaufen. Da sie auf dem Rückwege nach Colbatz unterwegs war, hörte sie den Steig herunter am Berge ein Geschrei von Vögeln, und wie sie besser hinankam, schallte ihr die Stimme entgegen: »Höre, höre!« Sie sah mittlerweile ein klein weiß Vögelein, einer Schwalben groß, auf einer Eiche sitzend, das redete sie mit deutlichen, klaren Worten an: »Sage dem Hauptmann, daß er soll dem Fürsten sagen, die Anrennung, die er kriegen wird, soll er in Güte vertragen, oder es wird über ihn ausgehen; und soll also richten, daß er's vor Gott und der Welt verantworten kann!«

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Grimm, Jacob und Wilhelm. Sagen. Deutsche Sagen. Erster Band. 343. Das weissagende Vöglein. 343. Das weissagende Vöglein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-0798-8