411. Aistulfs Geburt

Von König Aistulf, der mitten des VIII. Jahrhunderts die Langobarden beherrschte, geht folgende Sage: Seine Mutter brachte in einer Stunde und in einem Gebären fünf Kinder zur Welt. Als man diese wunderbare Nachricht dem Könige ankündigte, befahl er, alle fünfe in einem großen Korb vor ihn zu tragen. Er sah die Kinder an, erschrak, wollte sie aber doch nicht geradezu aussetzen lassen. Da hieß er seinen königlichen Spieß holen und sprach zu seinen Leuten: »Dasjenige von den Kindern, welches meinen Spieß mit der Hand greifen wird, soll beim Leben erhalten werden!« Hierauf streckte er den Spieß in den Korb unter die Kinder, und eins von den Brüdern reichte mit dem Ärmelein nach der Stange. Darauf nannte der Vater dieses Kind mit Namen Aistulf.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Grimm, Jacob und Wilhelm. Sagen. Deutsche Sagen. Zweiter Band. 411. Aistulfs Geburt. 411. Aistulfs Geburt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-0959-6