[139] Strom

Das Bächlein lärmt, ein spielend Kind am Pfad;
Mit Lasten zieht der mächt'ge Strom indessen
Unhörbar fast, geräuschlos und gemessen,
Schweigsam dahin, ein Mann der Pflicht und That.
Sein Wort: das Brausen ganz nicht zu vergessen
Mahnt ihn des Frachtschiffs Kiel, des Dampfers Rad;
Doch lauter tobt der Werkfleiß am Gestad',
Des Marktes Ruf, Getös von Hämmern, Essen.
Nur wenn das Tagwerk ruht, lautlos die Menge,
Erhebt der Strom die Stimm': ein heilig Rauschen!
Durch schweigend Dunkel zieht's wie Orgelklänge;
Vernehmbar sei's nur für die reinen Sterne
Und für die ernste Nacht! – Doch ihm auch lauschen
Mit Stern und Nacht schlaflose Träumer gerne.

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TextGrid Repository (2012). Grün, Anastasius. Gedichte. In der Veranda. Sonette. Wellenklänge. Strom. Strom. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-0EAD-2