Wienerisches Sieges-Lied

Deine Beständigkeit, tapferes Wien,
Sol gleichwie die Cedern stäts wachsen und blühn
Dein Helden-Mutt
Trozt Schwerd und Glutt,
Und tritt mit frohem Fuß auf Stambols Brutt.
Krone von Oesterreich, herrliche Stadt,
Du Perle des Isters, du Deutscher Agat,
Dein Lorber-Hayn
Giebt einen Schein,
Dem kein Gestirn leicht wird gewachsen seyn.
Strahle noch ferner, o Sonne der Welt,
Der niemals der Monden den Gegen-Stand hält.
Was raast der Hund?
Sein Spott ist kund,
Denn deine Käyser-Kron schimpft seinen Bund.
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Lernt, ihr Beschnittenen, daß euch nichts schüzt,
Wenn Gottes Gerechtigkeit über euch blizt.
Denn wenn sein Schwerd
Den Feind verzehrt,
Stürzt fast im Augenblick so Mann als Pferd.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Christian. Gedichte. Gedichte. Wienerisches Sieges-Lied. Wienerisches Sieges-Lied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1767-6