2.
An Gott den Heiligen Geist

Bisher hab ich die alte kalte welt/
Bisher hab ich die eitelkeit gelibet:
[29]
Bisher hatt mich der harte sturm betrübet.
Mich der ich falschem gutte nachgestelt.
Kom reiner Geist/ entzünde meine kält.
Zureis das band das meine Seel' vmbgiebet
Vergib was ich für missethat verübet/
Vnd tröste wen mein hertz in schmertz verfelt.
O Helles licht/ erleüchte meine nacht.
Die nacht voll angst/ vol wehmutt/ ach vnd zagen
Erquicke mich eh' als mein Geist verschmacht.
O wahre lust wie das ich trawrig bin?
Weill du nicht hier mus ich so hefftig klagen.
Dein beysein nimmet angst vnd trawren hin.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das erste Buch. 2. An Gott den Heiligen Geist. 2. An Gott den Heiligen Geist. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1982-5