14.
Auff den Sontag deß schlummernden Helffers/oder den IV. nach dem Fest der Weisen. Matth. 8

Avff! Auff/ wach auff Herr Christ/ schau wie die Winde toben!
Wie Mast vnd Ruder knackt/ ietzt sinckt dein Schiff zu grund/
Itzt schaum't die wilde Flutt wo Flack vnd Segel stund
Vns fehlt an Störck vnd Rath! bald kracht die Lufft von oben/
Bald schluckt die Täuff' vns eyn! wird dich denn Jemand loben
Der ins verterben fährt? Ist diß der feste Bund/
Der stets vns hoffen hieß/ wenn gleich der weite Schlund
[194]
Der Höllen riß' entzwey? wo hast du hin verschoben
Was deine Treu versprach? hilff ehr der Kahn sich trenn't
Hilff ehr das schwache Brett an jene Klippen renn't
Kan denn kein Zeter schrey'n dich auß dem Schlaff erwecken?
Auff! auff! schilt Flutt vnd Meer! so bald du auff-wirst-stehn
Wird Brausen/ Sturm vnd Wind in einem nun vergehn/
Durch dein Wort muß/ was vns mit Nöthen schreckt/ erschrecken.

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TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das dritte Buch. 14. Auff den Sontag deß schlummernden Helffers. 14. Auff den Sontag deß schlummernden Helffers. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1A08-4