50.
Auff den Sontag deß liebreichen Samariten/ oder XIII. Sontag nach dem Fest der H. Dreyeinigkeit. Luc. 10

Biß auff dem Tod verwund't/ zerfleischt/ zumalmm't/ zuschlagen
Verschmacht ich vnd vergeh/ itzt schwindet mein Gesicht/
Der schwache Leib erstirbt/ mein mattes Hertze bricht;
Der müde Geist vergeht in tausendfachen Plagen.
Die Adern starren schon/ der Mund kan nicht mehr klagen.
Der Tod schwebt über mir/ ich weiß schier selber nicht
[214]
Wie schwer der Schmertzen sey! O wahres Lebens Licht!
Herr Jesu wilst du auch so wenig nach mir fragen.
Als Priester vnd Levit! Ach Samarite kom
Vnd geuß mir Oel vnd Wein/ den Blutt vnd Wasser-Strom
Auß deiner Seiten eyn! Die rauen Wüsteneyen
Der Mörder-vollen Welt vermehren nur die Noth/
Ich wil ins Kirchen-Haus/ da man auff dein Gebot
Durch Wort vnd Sacrament kan von dem Tod entfreyen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das dritte Buch. 50. Auff den Sontag deß liebreichen Samariten. 50. Auff den Sontag deß liebreichen Samariten. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1BB0-F