59.
Auff den Sontag deß von Schuld loßsprechenden vnd verdammenden Königs/ oder XXII. Sontag nach dem Fest der H. Dreyeinigkeit. Matth. 18.

Geh! aller Herren Herr/ O geh nicht ins Gerichte
Mit deiner Hände Werck' das stracks verzagt/
Dafern dein Grimm zu rechnen vns außtagt.
Vnd vnser Schuld beschaut mit grimmigem Gesichte!
Was überlegst du Herr/ mit scharffer Augen-Lichte.
Den grossen Rest/ der mein Gewissen nagt
Hörst du den an/ der mich so hoch verklagt?
Ich bin dir schuldig/ ach! die Hauptsu i vnd die Früchte.
Dafern ich auch verkauffen wolt/
Was ich besitze; wird kein Gold
Kein Geld/ kein Blutt den Außstand Herr/ erreichen.
Ein Bürg/ ein Zahl-Mann steht für mich/
Der durch den Tod versöhnet dich/
Das Blutt/ das von ihm fleust/ kan deine Schrifft außstreichen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Gryphius, Andreas. Gedichte. Sonette. Sonnette. Das dritte Buch. 59. Auff den Sontag deß von Schuld verdammenden Königs. 59. Auff den Sontag deß von Schuld verdammenden Königs. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0003-1D1C-2